Ausflug

14.10.2022
An einem kühlen Donnerstagnachmittag brachen ein Haufen Dorfbewohner zu einer Reise auf, welche ihren weiteren Lebensweg – zumindest den der nächsten vier Tage - entscheidend prägen sollte. Das Ziel: Düsseldorf.
"Wär`n wir doch in Düsseldorf geblieben" oder "Ein Haufen Landeier erobern die Großstadt"-

An einem kühlen Donnerstagnachmittag brachen ein Haufen Dorfbewohner zu einer Reise auf, welche ihren weiteren Lebensweg – zumindest den der nächsten vier Tage - entscheidend prägen sollte. Das Ziel: Düsseldorf.

Wie wohl jeder weiß verläuft eine Busfahrt meist feuchtfröhlich, also brauchen wir dazu nicht viel zu sagen. Kaum zwei Meter gefahren, brüllt schon der Erste: „ Wir haben Bier und Sekt, wer will was.“ Wer es sich also zum Ziel gesetzt hatte, den Bus nicht nüchtern zu verlassen, hatte die besten Chancen. Ein Hoch auf unseren Busfahrer, der doch sehr entspannt mit verschütteten Getränken und Ähnlichem auf dieser Reise umgegangen ist.

Um ein Uhr nachts Ortszeit anbekommen, fanden alle früher oder später ihren wohlverdienten Schlaf - oder auch nicht.

An dieser Stelle sollte man sich noch bei der Düsseldorfer Feuerwehr für die Showeinlage bedanken, die mit voller Lautstärke morgens um fünf zu einem Fehlalarm im Nachbarhotel anrückte und direkt unter unserem Fenster Stellung bezog. Wir sind ja weiterhin der festen Überzeugung, dass unser geschätzter Gruselreiseleiter da seine Finger mit im Spiel hatte.

Während einige von uns das blühende Leben waren, brachte der Freitagmorgen für andere ein böses Erwachen und einen lehrreichen Morgen dazu. Wenn man einen Kater hat, sollte man auf ein üppiges Frühstück mit Speck und Saft und eine anschließende Busfahrt verzichten. Nach ca. 300 Meter Fahrt Richtung Bochum entstand so der Spruch des Tages. „Was ist das denn?“ - Ein klassischer Fall von Frühstück, das postwendend seinen Weg durch die Nase ins Freie fand. Bochum und das Bergbaumuseum erreichten wir mit leichter Verspätung....

Man könnte meinen, ein Bergbaumuseum ist kein besonders spannender Ort. Wer so denkt, der hat unseren Museumsführer nicht kennengelernt. Ein Zyniker wie er im Buche steht, selbst mal Kumpel gewesen, führt einen mit Insiderwissen und Anekdoten aus seinem eigenen Erfahrungsschatz durch eine Welt, aus Hitze, Staub und Schwerstarbeit, und dennoch hat man Tränen in den Augen vor Lachen. Er gewährte uns einen tieferen Einblick in das Leben von Bergbauarbeitern damals wie heute und die Probleme, Qualen, aber auch die Tradition, die dieser Beruf mit sich bringt.

Hut ab und Glück auf an alle Kumpel da draußen.

Wer in Düsseldorf mal richtig gut essen will, der kommt am Füchschen nicht vorbei. Große Portionen zu anständigen Preisen und das Ganze auch noch mehr als essbar. Ultimativer Insidertipp. Nur das Alt ist leider nicht jederfraus Sache. Gott sie Dank gab`s da auch Weinschorle.

Nach diesem schmackhaften Start in den Abend machte die gesamte Horde die längste Theke der Welt unsicher.

Jeder, der auf Rockmusik und Metall steht, sollte unbedingt dem "Weißen Bären" einen Besuch abstatten, einer kleinen Tanzbar am Anfang der Straße. Ihr werdet es nicht bereuen.

Viele von uns waren an diesem Abend in Dirndl und Lederhosen unterwegs und da dachten wir, in einer Disko namens Oberbayern, würden wir gar nicht auffallen. Weit gefehlt. Wir waren die Attraktion des Abends und die Düsseldorfer ließen sich gern in Sachen bayrisches Kulturgut belehren. Maßkrüge, das Trinken aus Holzschuhen, etc.

Wie nicht anders zu erwarten gab es an diesem Abend auch ein paar wenige kulturelle Fauxpas von Seiten der Düsseldorfer.

Liebe Düsseldorfer, hier noch mal die Zutaten einer Goißenmaß: Weißbier, Cola und ein Schuß Kirschlikör. Etwas anderes hat in einer Goiß nichts verloren. Nichts desto Trotz feierten wir zur Belustigung aller, lautstark den Einzug der Wirte und natürlich auch uns selbst Morgens um fünf genehmigte sich der harte Kern noch eine Absacker in einer koreanischen Bar neben dem Hotel.

Am Samstagmorgen drifteten die Interessen zum Ersten mal auseinander. Die einen begaben sich trotz sintflutartiger Regenfälle auf historische Spurensuche durch die Altstadt. Einigen steckte der Vorabend noch in den Knochen und so blieben diese im Bett – da "wenig slaft" -andere gingen Shoppen und kauften Mitbringsel/Weihnachtsgeschenke, etc. und wieder andere entschieden sich ebenfalls für die Nässe von Wasser, doch dieses hatte 28° Celsius und war in einem Pool. Die pure Entspannung.

Der Nachmittag stand wohl unter dem Motto "wo gibt`s hier was zu essen" und Sekt im Pool ist ein Genuss. Hierzu eine kleine Anmerkung der Autoren: Wenn man sein Hotel mitten in „Chinatown“ bewohnt, welches direkt an die Innenstadt angrenzt, sollte man doch meinen, dass es nicht so schwer sein kann, etwas Essbares aufzutreiben – alles Mafia !!!

Wir wissen ja nicht, wie es dem Rest der Truppe so erging, aber unsere eigene Futtersuche wurde fast zur Odyssee. Wir irrten hungrig und ziellos durch Straßen und Gassen, bis wir schlussendlich das rettende Reklameschild eines Subway erblickten, daneben das eines McDonalds und gegenüber ein BurgerKing. Wir waren im Schlaraffenland angekommen.

Der zweite Abend verlief in etwa wie der erste. Einziger Unterschied, gefeiert wurde der Auszug der Wirte und diesmal ohne Lederhose.

Und plötzlich war es Sonntagmorgen. Die Sachen wurden gepackt, die Hotelzimmer geräumt und der Bus stand zur Heimreise bereit. Fast wehmütig blickten wir auf die vergangenen Tage zurück und einer langen Heimfahrt entgegen, als die Reiseleitung noch Einen drauf legte:

Zwischenstopp zum Mittagessen in einem XXL-Restaurant. Da gab es Portionen, die kennt man sonst nur aus dem Fernsehen. Riesenschnitzel, Riesenburger und für den großen Hunger

einen Familienfleischspieß mit ca. 1,5 m Länge. Dazu ein drei Liter Weißbier. Nah dann Mahlzeit. Im Anschluss gab es noch eine spektakuläre "Knetshow", welche für allgemeine Erheiterung sorgte.

Vollgefressen traten wir den restlichen Heimweg ohne größere Zwischenfälle an. Nur einmal ging uns kurz nach Stuttgart das Bier aus, aber auch da konnten wir Abhilfe schaffen.

Viele Stunden Fahrt später kamen wir schließlich wohlbehalten und müde, aber gleichzeitig glücklich zu Hause an und so endete der Vereinsausflug 2008.

Wir, die Autoren schließen den Beicht mit den Worten:

Großes Lob und tosenden Beifall für die Gruselreiseleitung.

Der geilste Ausflug aller Zeiten.